
Traueradresse für Ruth: Anna Kuczka, Glashüttenstraße 27, 20357 Hamburg




Die Trauerrednerin war Simone Molitor
Ausgesuchter Liedtext:
Blackbird
Take these broken wings and learn to fly
All your life
You were only waiting for this moment to arise
Take these sunken eyes and learn to see
All your life
You were only waiting for this moment to be free
Into the light of a dark black night
Into the light of a dark black night
Take these broken wings and learn to fly
All your life
You were only waiting for this moment to arise
You were only waiting for this moment to arise
You were only waiting for this moment to arise
Abschiedsgedicht von Ruth
Meine Seele ist Wild. Mein Schrei dunkel.
Ich fühle in das Nichts und höre so viel.
Vogelgezwitscher trinkt aus meinen Ohren das Flüssige, das dein Klang einst war.
Ich sterbe ins Leben hinein.
Ich tropfe Luft in mein schweres Herz und der Himmel wird hell, öffne ich die Augen wieder.
Mein Blick verstellt die Lider und ich kann nichts sehen im Wald.
Ich war frei, und habe es nicht gemerkt.
Aber ich bin, ich war und werde sein.
Meine Seele ist wild, mein Schrei ist hell.
Die Freude platzt in den Tag, ein neuer Morgen stülpt sich in jede Nacht.Ich werde fliegen, ich weiß es, über eure Köpfe in das Morgenrot hinein.
Der Schrei der Adler wird mich begleiten, der sanfte Gang der Raubtiere.
Ich fliege über Tannenwipfel und segle übers Meer.
Ich fliege in die nächste Revolution und schmeiß die nackten Kaiser vom Thron.
Meine Seele ist wild. Mein Gesang ist klar.
Stolz und frei ist mein Blick. Ich rufe die Geister aus allen Himmeln.
Ich will Sturm, dass die Wasser tosen, die Blätter fliegen.
Ich habe stabile Wände für meinen dicken Kopf.
Gedanken tropfen ins Glas und diskutieren, ob Atome Bewusstsein haben.
Ich sitze in meinem Garten unter meinem Aprikosenbaum und zähle die Erbsen, lasse die Sonne scheinen für euch und zähle mein Glück.
Ich bin eine Wolke, ziehe durch eure Gedanken und falle ins Gewicht.
Rieche grün und blau, und wachse als Kornblume euch entgegen.
Aus Erde, die mich verschlingt. Sie hat Geschmack.
Ich treibe in einem ruhigen Strom, fließe hin zu neuen Ufern, der Himmel webt sein Blau in meine Augen.
Ich entgleite euch und dem Tag und schwebe ins Helle.
Sterne scheinen in meinen Bauch und kichern.Die Zeit geht mit dem Raum spazieren.
Wir grüßen uns und lachen, wenn wir einander wieder begegnen.Ich atme frische Morgenluft.
Meine Seele ist wild, mein Gesang wird hell.
Ich sterbe ins Leben hinein. In die vielen Leben, die ich war, in die vielen Leben, die ich sein werde und ihr alle seid dabei.
Ich nehme euch mit, alle Erfahrungen, die ich gemacht habe mit euch, alle Begegnungen, alles was ich durch euch lernen durfte.
Und ich bleibe da, in euch, in all den Erfahrungen, die ihr mit mir gemacht habt, in all den Begegnungen, die unsere Leben füllen.
Danke, dass ihr in meinem Leben wart.
Danke, dass ich in eurem Leben sein durfte.
Ich behalte euch im Auge und
im Herzen.
Auf Wiedersehen
Ausgesuchter Liedtext:
Corner of the Earth
Just for you, only today
If you hurry you can get a ray on you, come with me, just to play
Like every humming bird and bumblebee
Every sunflower, cloud and every tree
I feel so much a part of this
Nature’s got me high and it’s beautiful
I’m with this deep eternal universe
From death until rebirth
I can sit for hours here and watch the emerald feathers play
On the face of it I’m blessed
When the sunlight comes for free
I know this corner of the earth, it smiles at me
So inspired of that there’s nothing left to do or say
Think I’ll dream, ‚til the stars shine
And I know inside, that it’s all mine
It’s the chorus of the breakin‘ dawn
The mist that comes before the sun is born
To a hazy afternoon in May
Nature’s got me high and it’s so beautiful, yeah yeah
I’m with this deep eternal universe from death until rebirth
I can sit for hours here and watch the emerald feathers play
On the face of it I’m blessed
When the sunlight comes for free
I know this corner of the earth, it smiles at me
I know this corner of the earth, it smiles at me
I can sit for hours here and watch the emerald feathers play
On the face of it I’m blessed
When the sunlight comes for free
I know this corner of the earth, it smiles at me
I know this corner of the earth, it smiles at me
I know this corner of the earth, it smiles at me
(I know this corner of the earth)
Ausgesuchter Liedtext:
Nehmt Abschied Brüder
Ungewiss ist alle Wiederkehr
Die Zukunft liegt in Finsternis
Und macht das Herz uns schwer
Ade, Auf Wiedersehn
Wir ruhen all in Gottes Hand
Lebt wohl, Auf Wiedersehn
Vergangen ist der Tag
Die Welt schläft ein und leis erwacht
Der Nachtigallenschlag
Ade, Auf Wiedersehn
Wir ruhen all in Gottes Hand
Lebt wohl, Auf Wiedersehn
Das Ende nicht mehr weit
Wir kommen her und gehen hin
Und mit uns geht die Zeit
Ade, Auf Wiedersehn
Wir ruhen all in Gottes Hand
Lebt wohl, Auf Wiedersehn
Schließt den Kreis
Das Leben ist ein Spiel
Und wer es recht zu spielen weiß
Gelangt ans große Ziel
Ade, Auf Wiedersehn
Wir ruhen all in Gottes Hand
Lebt wohl, Auf Wiedersehn

„Ich wollte schon als Zehnjährige in die Medizin“
AZ Mainz 20.7.2016 von Alexandra Rohde
MAINZ. Dass sie einmal einen medizinischen Beruf ausüben wolle, das war schon ihr Wunsch als Zehnjährige. Dass es ihr mit 47 Jahren nun tatsächlich noch gelang, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen, das ist ihre Geschichte: Ruth Kuczka, Redakteurin und Heilpraktikerin. Heute tut sie das, was sie schon immer wollte und ging nochmals „auf Anfang“.
Ruth Kuczka besucht als junges Mädchen die Maria Ward-Schule in Mainz, macht dort aber nicht das Abitur, sondern beendet die Schule nach der zehnten Klasse mit dem großen Wunsch, Krankenschwester zu werden. Doch recht schnell ist sie enttäuscht von dem Ausbildungsgang, der Arbeit im Krankenhaus. „Leider musste immer alles ganz schnell gehen auf der Station. Es blieb wenig Zeit für den Patienten und somit wenig Zeit für die persönliche Geschichte der Menschen“, sagt die heute 50-Jährige, ein Grund unter vielen, warum sie später doch nicht Medizin studiert. Sie beendet dennoch die Ausbildung, holt dann aber ihr Abitur nach und studiert Philosophie, Germanistik und Komparatistik an der Johannes Gutenberg-Universität.
Im Alter von 24 Jahren wird sie unverhofft Mutter. Ein Moment der ihr Leben von Grund auf verändert. Gerade auch deshalb, weil sie von Beginn an alleinerziehend ist. „Auf einmal gab es da ein Wesen, für das Du verantwortlich bist, das Du mit am Leben halten musst, und eigentlich war ich selbst noch so jung. Das war eine höllische Verantwortung.“ Sie muss neben dem Studium Geld dazu verdienen und beginnt in der Nachtwache zu arbeiten. Erst in der Psychiatrie, dann im Vincenz-Krankenhaus, in der Unfallchirurgie, „es war mein Versuch wieder in die Richtung zurück zu gehen, in die ich eigentlich wollte. Auch wenn es ein Knochenjob ist, mir hat die Arbeit selbst immer Spaß gemacht. Und man mag es glauben oder nicht: ich habe mich sehr wohl gefühlt in den Nachtdiensten, denn sie gaben mir einen ersten tiefen Zugang zu den Patienten. In der Nacht bleibt nämlich mehr Zeit für Besuche und Gespräche in den Krankenzimmern.“
Tagsüber die Mama und Studentin, in der Nacht liest sie die Platonlektüre während der Nachtwache – eine intensive Zeit, die aber auch sehr an ihr zehrt.
Erst Lehrerin, dann Redakteurin beim Fernsehen
Nach dem Abschluss des Studiums entscheidet sich Ruth Kuczka schweren Herzens, nicht für den medizinischen Beruf und gegen die Ausbildung zur Heilpraktikerin. „Ich hatte ein Kind zu ernähren, für mich war klar, dass ich in erster Linie Geld verdienen muss.“ Erst als Lehrerin für schwer erziehbare Jugendliche, arbeitet sie ab 2001 weiter als Redakteurin beim Fernsehen. „Es wäre falsch zu sagen, dass ich all diese Berufe nur der finanziellen Versorgung wegen gemacht hätte. So ist es nicht und es hat mir durchaus auch Spaß gemacht, was ich tat. Dennoch war es nicht mein Lebenstraum. Ich wollte schon als Zehnjährige in die Medizin und daran hatte sich tief in mir drin auch nie etwas geändert.“ Um die Verbindung zum medizinischen Beruf nicht zu verlieren, arbeitet Ruth Kuczka jahrelang jedoch weiter ehrenamtlich in einer Palliativstation.
2005 packt es sie dann endgültig: Ruth Kuczka absolviert eine Ausbildung in klassischer Homöopathie, ein Anfang. 2012 folgt die Weiterbildung zum Heilpraktiker sowie dann die Zusatzqualifikation im Bereich „human neuro cybrainetics“ (HCN), „das ist eine ganzheitliche Therapie, die mit dem Nervensystem und seinen physiologischen Regelkreisläufen arbeitet und die gerade bei vielschichtigen und chronischen Erkrankungen oder Schmerzsyndromen eine entscheidende Hilfe sein kann.“ Durch einen Bekannten bekommt sie die Chance eigene Praxisräume in Mainz zu beziehen und so geht sie 2013 den Schritt und eröffnet ihre Praxis.
Seither baut sich Ruth Kuczka ihren Traum auf, „ich bin jetzt 50 Jahre alt und arbeite aktuell so viele Stunden wie nie in meinem Leben. Aber ich bin mein eigener Chef, es ist meine Energie und ich tue endlich das, was ich tun möchte, nämlich Menschen helfen, wieder gesund zu werden, sie heilen – und das nicht unter Druck.“ Ein Grundsatz ihrer Arbeit: „Ich nehme mir Zeit für meine Patienten, mache keine falschen Versprechungen und beschränke mich auf das, was ich kann.“
Ihr Wissen aus der Schulmedizin bringt sie dabei heute noch ein und verneint diese nicht. „Ganz im Gegenteil: Ideologische Scheuklappen sind mir fremd. Ich sehe klare Vorteile und eine absolute Ergänzung meiner Arbeit.“ „Deshalb möchte ich auch nichts missen in meinem Leben. Nur wenn Du Deine Erfahrungen machst, gewinnst Du Kraft und hast die Möglichkeit, anderen Menschen die Dinge weiterzugeben, die Dir selbst geholfen haben.“

Aus der Arbeit von Ruth, hier ein kleiner Ausschnitt, ihr Vortrag zum Helfersyndrom.






