30 Jahre Höhenwind – Eine Pionierleistung der Erneuerbaren Energien

Vor 30 Jahren wurde Höhenwind gegründet, eine der drei ältesten Bürgergesellschaften für erneuerbare Energien in Deutschland. Was damals als „Spinnerei“ abgetan wurde, hat sich heute als visionäre Kraft und unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Energiewende erwiesen. 

Höhenwind Geschäftsführer Werner Vogt bedankt sich für die Glückwünsche bei Katrin Eder, der reinland-pfälzische Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität. Im Hintergrund Dominic Vogt.

In einer Zeit, als erneuerbare Energien lediglich 0,5 % des deutschen Stroms lieferten und es als unmöglich galt, diese Zahl auf mehr als 5 % zu erhöhen, legte Höhenwind den Grundstein für eine beeindruckende Entwicklung. Heute stammen über 60 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen – ein Meilenstein, der zeigt, wie recht die „Pioniere des Windes“ bereits damals hatten.

Unter Deck werden die aktuellen Bilanzen präsentiert.

Zum 30-jährigen Jubiläum fand auf einem Rheinschiff eine Feier statt, bei der prominente Gäste wie der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Umweltministerin Katrin Eder und Volker Boch, Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, die außergewöhnliche Leistung der Bürgergesellschaft würdigten. Alle betonten die Pionierarbeit von Höhenwind, die nicht nur für die Region, sondern für ganz Deutschland und den globalen Klimaschutz wegweisend ist.

Mit an Bord: Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Umweltministerin Katrin Eder.

Eine Vision wird Realität: Das erste Windrad

1994, als das Bewusstsein für Klimaschutz und erneuerbare Energien noch in den Kinderschuhen steckte, schlossen sich fünf engagierte Menschen zusammen, um das erste Windrad im Hunsrück zu errichten. Trotz Skepsis und Widerstand setzten sie ihre Vision in die Tat um, unterstützt von 160 weiteren Bürgern. Diese mutigen Schritte führten zu einer bis dahin unvorstellbaren Entwicklung. Bereits 2010 gelang Höhenwind mit der ersten Repoweringmaßnahme im Hunsrück eine Vergrößerung der Kapazität: Zwei ältere Windkraftanlagen der 600-KW-Klasse wurden durch zwei moderne Anlagen mit 2.350 KW ersetzt – eine Versiebenfachung der umweltfreundlichen Stromproduktion.

Gastredner Landrat Volker Boch kann auf die Pionierarbeit seines Vorgängers Bertram Fleck aufbauen.

Nachhaltigkeit, Bürgernähe und Pioniergeist

Heute betreiben die Gesellschaften der Höhenwind insgesamt 10 Windparks mit 20 Windenergieanlagen, die jährlich über 70 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Besonders hervorzuheben ist der Rhein-Hunsrück-Kreis, der dank der hohen regenerativen Stromerzeugung als erster CO2-emissionsfreier Landkreis gilt.

Ein zentraler Aspekt des Erfolgsmodells ist die Bürgerbeteiligung. Von Anfang an setzten die Gründer auf das Engagement der Bevölkerung. Jeder konnte sich an den Projekten beteiligen und somit nicht nur von den finanziellen Vorteilen profitieren, sondern auch aktiv zum Klimaschutz beitragen. Jede Anlage, die von Höhenwind geplant und betrieben wird, vermeidet nicht nur Treibhausgase, sondern sorgt auch dafür, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt.

Schrecken Windräder im Hunsrück die Touristen ab? Ganz im Gegenteil, der Tourismus boomt: Durch die Einnahmen aus den Windparks steht viel Geld für den Ausbau der Infrastruktur zur Verfügung. Die Wanderwege im Hunsrück sind mittlerweile bundesweit beliebt und ziehen jedes Jahr mehr Besucher an.

Höhenwind – Ein Leuchtturm der Energiewende

Die Geschichte von Höhenwind zeigt, dass der Glaube an eine bessere Zukunft und der Mut, visionäre Ideen umzusetzen, eine ganze Nation verändern können. Was vor 30 Jahren als Utopie galt, ist heute Realität. Der Weg war nicht immer einfach, aber die Hartnäckigkeit und das Engagement der Beteiligten haben sich ausgezahlt. Mit ihrem Pioniergeist hat Höhenwind nicht nur einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz geleistet, sondern auch die Region nachhaltig geprägt.

 

Höhenwind bleibt ein Leuchtturm der Energiewende, ein Symbol dafür, dass der Wandel hin zu einer CO2-neutralen Zukunft möglich ist – und dass er vor allem durch die Kraft der Bürger getragen wird.

Das Höhenwind-Team (Foto Höhenwind)

Weitere Informationen:

Deshalb müssen wir sofort umsteuern: Johan Rockström ist Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Professor für Erdsystemforschung an der Universität Potsdam. Eine wichtige Standortbestimmung der Klimaforschung:

Siehe auch: 25 Jahre Höhenwind.
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